Chemische Belastungen und ihre Wirkung auf das Immunsystem
Was sind chemische Belastungen?
Den Bereich der chemischen Belastungen möchte ich in zwei Bereiche einteilen. Einmal in die chemischen Umweltbelastungen und einmal in die chemischen Belastungen in den Nahrungsmitteln, die sogenannten Lebensmittelzusatzstoffe.
Man kann nicht alle infrage kommenden chemischen Belastungen einzeln durchsprechen, dies wären viel zu viele (Tausende). Beispielhaft möchte ich einige hier erwähnen:
Bereich 1 der chemischen Belastungen: Umweltbelastungen
Weichmacher: Wie der Name es sagt, sind dies Stoffe, die spröden Materialien zugesetzt werden, damit diese biegsamer und weicher werden. Man findet sie in Lacken, Kunststoffen, Beschichtungsmitteln, Dichtungsmassen, Gummiprodukte, Klebstoffe, Fußbodenbeläge. Da sie nicht fest mit den anderen Stoffen verbunden sind, können sie mit der Zeit entweichen. So haben sie einen negativen Einfluss auf das Hormonsystem, den Stoffwechsel und auf das Immunsystem. Daher findet man sie häufig in der Innenraumluft und im Hausstaub.
Lösungsmittel: Man bezeichnet Flüssigkeiten, die andere Stoffe lösen können, ohne sich selbst zu verändern, als Lösungsmittel. Eines der bekanntesten ist Perchlorethylen (PER). Sie können über die Atemwege oder teilweise auch direkt über die Haut in den Körper gelangen.
Pestizide: Pestizide sind der Überbegriff für verschiedene chemische Schädlingsbekämpfungsmittel:
- Herbizide sind wirksam gegen Pflanzen
- Fungizide gegen Pilze
- Biozide dienen zur Bekämpfung von Schädlingen wie Insekten (hierfür wird auch der Begriff „Insektizide“ verwendet), Ratten und Mäusen
Pestizide kommen in der Landwirtschaft und auch im eigenen Garten vor. Kritisch wird es, wenn diese Stoffe mit Nahrungsmittel in Kontakt kommen. Bei weit über der Hälfte des in Supermärkten verkauftes Obst und Gemüse treten Rückstände von Pestiziden auf. Versuchen Sie, soweit es möglich ist, Obst und Gemüse in Bioqualität zu kaufen. Selbst die schlechteste Bioqualität ist vielfach besser als konventionelles Obst und Gemüse. Komplett rückstandsfrei sind auch diese nicht. Das seit den 1970er Jahren in den westeuropäischen Ländern verbotene „DDT“ war das bekannteste Insektizid. In anderen Regionen der Erde wird es heute noch eingesetzt (unter anderem Indien, China). So verlockend es manchmal auch ist, exotische oder fremde Nahrungsmittel oder Gewürze in der eigenen Küche einzusetzen. Regional erzeugte Produkte sind auf jeden Fall sicherer. Der in unserer Region umstrittenste Herbizid-Wirkstoff ist „Glyphosat“.
Bereich 2 der chemischen Belastungen: Lebensmittelzusatzstoffe
Laut Lebensmittelgesetz sind dies natürliche oder chemische Substanzen, die die Beschaffenheit von Nahrungsmitteln beeinflussen oder bestimmte Eigenschaften oder Wirkungen erzielen sollen. Innerhalb Europas sind diese Zusatzstoffe in der E-Nummern-Liste aufgeführt. Auch wenn die meisten Stoffe ungefährlich sind, sollten Allergiker beachten, dass jeder dieser Stoffe Allergien auslösen kann. Einige dieser Stoffe sind nicht so unproblematisch, wie sie dargestellt werden
-> Phosphate (in Wurst, Käse und Süßigkeiten) können unter anderem neurologische Störungen verursachen.
-> Süßstoffe sind ebenfalls nicht unproblematisch.
-> Cyclamat, welches in den USA verboten ist, wird hier weiter eingesetzt und ist gelegentlich ein Allergieauslöser.
-> Farbstoffe und insbesondere die Azo-Farbstoffe (rot und gelb) sind sehr häufig bei Allergikern zu finden, hier auch häufig bei ADS- und ADHS-Patienten.
-> Glutamate sind Geschmacksverstärker. Diese sind in vielen Nahrungsmitteln natürlich enthalten und vollkommen unproblematisch. Problematisch ist das gentechnisch mithilfe von Colibakterien gewonnene Glutamat. Es ist in der Herstellung sehr preiswert.
Eine Liste aller zugelassenen Lebensmittel-Zusatzstoffe finden Sie unter: Zusatzstoffe-Liste
Kritische Lebensmittelzusatzstoffe, die zu chemischen Belastungen führen
Folgende Lebensmittelzusatzstoffe sind kritisch zu betrachten und sollten nach meiner Auffassung gemieden werden oder nur in kleinsten Mengen verzehrt werden. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird von der Lebensmittelindustrie anders beurteilt.
E102 Tartrazin (Farbstoff)
E110 Gelborange S (Farbstoff)
E120 Echtes Karmin (Farbstoff)
E123 Amaranth (Farbstoff) in USA und GUS-Staaten verboten
E124 Cochenillerot A (Farbstoff)
E131 Patentblau V (Farbstoff)
E142 Grün S (Farbstoff)
E171 Titandioxid (Farbstoff) verboten
E200, E202, E203 Sorbinsäure, Sorbate (Konservierungsstoffe)
E210, E211, E212, E213 Benzoesäure und Benzoate (Konservierungsstoffe)
E214, E215, E218, E219 Gruppe der PHB-Ester (Konservierungsstoffe)
E220, E221, E222, E223, E224 Schwefeldioxid und Sulfite (Konservierungsstoffe und Antioxidationsmittel)
E230, E231, E232 Biphenyl und Phenole (Konservierungsstoffe)
E311, E312 Gallate (Antioxidationsmittel)
E320, E321 BHA, BHT (Antioxidationsstoffe)
E338, E339, E340, E341 Phosphorsäuren und Phosphate (Säuremittel, Säureregulatoren, Schmelzsalze)
E407 Carragen (Geliermittel)
E450 Diphosphate (Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Schmelzsalz)
E461, E463, E 465, E466 Cellulosen (Füllstoff, Verdickungsmittel)
E620, E621, E622, E623, E624, E625 Glutaminsäure und Glutamate (Geschmacksverstärker)
E626, E627, E628, E629 Guanylsäure und Glutamate (Geschmacksverstärker)
Wie beuge ich chemischen Belastungen vor?
Ein Leben ohne Umweltbelastungen oder Lebensmittelzusatzstoffe ist kaum möglich. Daher müssen wir versuchen, uns so natürlich wie möglich zu ernähren und den Konsum von Fertignahrungsmitteln auf das Notwendigste zu beschränken. Beim Auftreten von unerklärlichen Symptomen, versuchen Sie ein Ernährungstagebuch zu führen. So können Sie unter Umständen erkennen, nach dem Genuss von welchen Nahrungsmitteln, welche Symptome auftraten.
Damit unsere Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane gut funktionieren, ist eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen erforderlich. Meine Empfehlung lautet: Cellagon.
Zusätzlich ist es bei einer Belastung durch chemische Stoffe sinnvoll zwei- bis viermal im Jahr zusätzlich „Luvos Heilerde imutox“ einzunehmen. Eine regelmäßige Einnahme ist nach Rücksprache auch möglich. Diese Heilerde bindet unter anderem chemische Stoffe.
Quellen:
Gesundheit für Alle, Dr. med. Stefan Rastocny
Öko-Test Sonderheft „Alle E-Nummern verständlich erklärt“
www.lebensmittelverband.de